Gestern sind wir das erste Mal mit dem zukünftigen Ersatz für die doppelstöckigen Regionalexpresszüge in Franken gefahren. Er wird zur Zeit, wahrscheinlich „testweise“, auf der RB-Strecke BA-LIF-Saalfeld usw. eingesetzt.
Äußerlich ist er nur aus kurzer Distanz von der S-Bahn zu unterscheiden:


Innen ist er viel dichter bestuhlt als die S-Bahn:


Es gibt „Tischchen“ am Vordersitz und kleine Ablagefächer mit Netz:

Die Kopfstützen sind, wie beim alten RE, aus anderem Material als der übrige Sitz:

Hoch über den 4er-Plätzen gibt es Steckdosen
– also immer Ladekabel und Verlängerungsschnur mitbringen ;):

… und in den Einstiegsbereichen gibt es Bildschirme mit Haltestelleninformationen:

Die Toiletten hat man auch nicht vergessen. Es gibt in jedem Zugteil sogar drei davon, zwei mehr als in der S-Bahn. Davon ist eine, die in der Mitte, behindertengerecht.
Bei all dem Schnickschnack hat man aber leider die Kundschaft vergessen – zumindest die Rad fahrende. Denn wer glaubte, mit den neuen Zügen ist endlich die ärgerliche Platznot für Fahrräder und Gepäck vorbei, der hat sich gründlich getäuscht.
Im Vergleich zur S-Bahn ist im neuen RE noch weniger Abstellfläche für Räder. Es gibt pro Zugteil nur drei Möglichkeiten und die sind winzig.
Gegenüber der zwei kleinen und hinter der großen Toilette:


So sieht das dann mit Rädern aus:


– hier zwar in der S-Bahn, aber der sehr knappe Platz ist dort der Gleiche.
Hinter der großen Toilette passt ein normales Fahrrad leider nicht hin, es fehlen, wie in der S-Bahn, ca. 10 Zentimeter. Gegenüber ist mit zwei Rädern übereinander schon Schluss, sonst kommt keiner mehr durch. Extrem ärgerlich sind die Klappsitze im Durchgang. Hier setzt man sich gerne hin…, was zur Folge hat, dass keiner mehr vorbei kommt, schon gar nicht mit Gepäck oder Rädern – hier hat die Bahn wieder mal nicht mit gedacht. Diese Klappsitze müssten entfernt werden.
Bei den Kleinen Toiletten passen bestenfalls drei Räder hin, dann ist dort auch Ende.
Ich prognostiziere großen Ärger bei schönem Wetter und an den Wochenenden, sollte es bei diesem reduzierten Platzangebot für Fahrräder bleiben.
Wenn ich nicht schon viel bei der Deutschen Bahn gesehen hätte, wäre es unglaublich, wie hier am Bedarf vorbei geplant wurde.
Habe leider erst jetzt diesen Beitrag gesehen, kann mich ihm inhaltlich voll anschließen. Der bisherige Doppelstockzug hatte zwei Fahrradabteile, in denen man in Summe locker weit mehr als 20 Fahrräder unterbringen konnte, und es war immer noch ein Durchgang frei. Jetzt gibt es die drei winzigen Ecken (im Fünfteiler, in den anderen Versionen noch weniger), von denen zudem nur eine einzige als Fahrradbereich gekennzeichnet ist. Also so ca. drei bis acht Fahrräder kriegt man entlang des Mainradwegs noch unter.
Danke, Bayerische Eisenbahngesellschaft und Deutsche Bahn