… wenn drei Fürther eine Reise tun ….

Eigentlich wollte ich nur kurz erzählen, dass unsere Fahrt in Richtung Waischenfeld letzten Donnerstag und Freitag mit dem neuen Anruf-Linientaxi (ALT) der Linie 234 EBS – Gößweinstein prima geklappt hat. Der Anschluß in Richtung Bayreuth wird in Gößweinstein locker erwischt.

So gut die Hinfahrt funktioniert hat, so schlecht war aber am Donnerstag die Rückreise ab Waischenfeld mit dem letzten Bus um 18:05 Uhr.

Leider hat um ca. 17 Uhr ein LKW, beladen mit 15 Tonnen Schrauben, beschlossen sich auf der Seite liegend, kurz hinter Waischenfeld ausruhen zu wollen…
Davon wussten wir die erste halbe Stunde an der Bushaltestelle stehend freilich noch nichts. Erst als ein freundlicher Mitmensch uns von der anderen Straßenseite zurief, dass da heute wohl kein Bus mehr kommt, wurden wir misstrauisch und fragten nach.
Zuerst bei der 3S-Zentrale der Bahn, da diese Buslinie (396) ja von Frankenbus gefahren wird und auch sonst die Mitarbeiter der 3S-Zentrale (Service – Sauberkeit – Sicherheit) bisher eigentlich immer sehr hilfsbereit waren.
Diesmal war der Servicegedanke des Mitarbeiters am anderen Ende der Leitung jedoch nicht so groß – mit dem Verweis, er sei nicht zuständig und die 3S-Zetrale sei mehr für die Sicherheit da, fertigte er uns nach einer halben Stunde ab – wir setzen mal voraus, dass er sich in der Zwischenzeit ehrlich für uns bemüht hat, aber leider auch erfolglos blieb.
Das zuständige Frankenbus Verkaufsbüro ist natürlich grundsätzlich unbesetzt, wenn man ein Problem mit einem Bus hat, beim VGN kommt man zu dieser Uhrzeit bei der VAG in Nürnberg raus und unsere Handyakkus machten bei den niedrigen Temperaturen langsam schlapp, musste man doch jedem neuen Ansprechpartner wieder die ganze Geschichte erzählen…

Bei der VAG hatte man dann aber ein Erbarmen mit uns und gab uns eine Telefonnummer einer Bus-Einsatzzentrale beim OVF (Frankenbus). Dort bekamen wir eine Nummer in Coburg. Nachdem dort aber nicht mal geklärt werden konnte, welches Busunternehmen diese Fahrt im Auftrag des Frankenbus fährt, erhielten wir dann um ca. 20 Uhr – 2 Stunden nachdem uns der Bus versetzt hatte und horrende Telefonkosten später – endlich die „Freigabe“ ein Taxi nehmen zu können, dessen Kosten wir auch ersetzt bekommen würden.
Da inzwischen natürlich auch unser Anschlussbus ab Gößweinstein nach Ebermannstadt längst abgefahren war und in EBS um 21 Uhr auch kein Zug in Richtung Forchheim fährt, mussten wir gleich nach Forchheim gefahren werden.
Zum Glück hatten wir die Telefonnummer des Taxiunternehmens, das uns am Morgen als ALT von EBS nach Gößweinstein gebracht hat im Handy gespeichert, so dass wir den letzten Saft im Akku nutzen und dort anrufen konnten. Knapp 15 Minuten später saßen wir dann auch glücklich im Taxi und wurden nach Forchheim gebracht – wenigstens das ist dann gut gegangen.
Jetzt hoffen wir nur, dass wir unser Geld irgendwann wieder sehen… vom Ärger und den Telefonkosten ganz zu schweigen.

In den 2 Stunden an der Haltestelle erfuhren wir außerdem, dass die Feuerwehr den Verkehr in Langenloh über Hannberg nach Waischenfeld umgeleitet hat. Zurück hätte man dann über die Pulvermühle wieder nach Eichenbirkig fahren können – alles in allem wäre das für den Bus ein Umweg von ca. 5 Fahrminuten gewesen – leider hat der Fahrer aber schon vorher beschlossen, dass sich die Fahrt nach Waischenfeld nicht lohnt, bzw. er hatte keine ausreichende Ortskenntnis. So mussten wir 3 in der Kälte über 2 Stunden ausharren, Kind bei Laune halten und mit Gott und der Welt telefonieren um doch noch heim zu kommen.

Wir haben so wieder einmal erfahren dürfen, wie schlecht unser öffentlicher Nahverkehr organisiert ist, wenn nur eine Kleinigkeit schief geht.
Es gibt keine Notfallnummer, keiner ist zuständig und man kommt sich reichlich verloren vor.
Es wäre für den VGN mehr als überfällig eine Zentrale einzurichten, die ähnlich wie die 3S-Zentrale der Bahn, ständig besetzt ist und in solchen Fällen auch die Heimreise für gestrandete Fahrgäste organisieren kann.
Aber da lässt man die Kunden lieber alleine – ganz nach dem Motto man braucht ja nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, wenn man dieses Risiko nicht eingehen möchte… – und druckt weiterhin Telefonnummern von Verkaufsbüros auf Fahrpläne, welche die meiste Zeit nicht besetzt sind oder aber schweineteure 01805’er Nummern, die bei Personen landen, welche einem nicht helfen können oder wollen und zudem die Ortschaften nicht einmal kennen in denen man gerade steht…. – auch das hatten wir schon (siehe: Artikel vom 04.02.2010 und vom 09.02.2010).
Der Hinweis auf dem Aushangfahrplan über die Kosten der Nummer ins deutsche Festnetz ist dann nur noch unverschämt – bleibt dem gestrandeten Fahrgast in einem solchen Fall doch selbstverständlich nur das Handy übrig und damit Kosten, die um ein vielfaches höher sind.

Aber der Wander-Tag war trotzdem schön, besuchten wir doch wieder mal die Brauerei Stöckel in Hintergereuth, die Brauerei Schroll in Nankendorf und natürlich die Brauerei Heckel in Waischenfeld.
Leider hat uns aber in Hintergereuth eine sehr traurige Nachricht erwartet – der Seniorchef ist Ende Januar überraschend verstorben.

Am Freitag hat dann Hin- und Rückreise gut funktioniert. Wir sind von Behringersmühle nach Oberailsfeld zur Brauerei Held und dann weiter nach Waischenfeld gelaufen.

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