Brauhausfest in Ummerstadt

Brauhausfest am Sonntag, 19.06.22, in Ummerstadt. Das Brauhaus liegt nicht so idyllisch wie im benachbarten Lindenau (am Pfingstsonntag ist das dortige Brauhausfest leider ausgefallen), deshalb fand das Fest am gepflasterten Marktplatz statt. In der zur Zeit (31.12.2021), mit 452 Einwohnern, kleinsten Stadt Thüringens sind fast alle Häuser perfekt renoviert, doch leider findet der durstige Wanderer oder Radfahrer außerhalb solcher Feste hier keine geöffnete Gaststätte mehr. Der Tourismusverband „Initiative Rodachtal“ hat zwar kürzlich erst ein „Kompetenzzentrum“ am Marktplatz eröffnet, aber leider nicht an einen öffentlichen Getränkeautomaten gedacht, der „lebensrettend“ wäre, solange es keine Gaststätte am Ort gibt und so den Besuchern die Chance geben würde, den schönen Ort länger zu besichtigen.

Die Anreise nach Ummerstadt ist viel problemloser als nach Lindenau, da von Coburg ZOB ein Bus direkt hierher (Linie 217) fährt. Das bernsteinfarbene, recht herbe Bier rinnt durch die zum Glück fehlenden Röstmalzaromem derart angenehm den Gaumen und die Kehle herunter, dass man für die enorme Hitze mehr als entschädigt wird, die sich auf dem Pflaster, trotz der aufgestellten Überdachungen bildet. So geht die Zeit wie im Flug vorbei und nach kurzer Besichtigung des herausgeputzten Brauhauses mussten wir um kurz nach 17 Uhr schon wieder los, auf schönem Weg, überwiegend durch kühlen Wald, nach Weitramsdorf. Dort fährt bis spät in die Nacht, alle zwei Stunden (auch am Wochenende), ein Bus nach Coburg zurück. Erwischt man den Bus kurz nach 19 Uhr, wirds auch nicht so spät zurück in den Großraum Nürnberg. Da der Weg auch die Grenze zwischen Thüringen und Bayern kreuzt, begegnet man (zumindest in Thüringen) unterwegs vielen interessanten Schautafeln, die einige Aspekte der schrecklichen Geschichte der deutschen Zwangsteilung in Erinnerung rufen. So ist der Ausflug nicht nur wegen des hervorragenden Ummerstädter Biers sehr lohnenswert.